Tut mir leid, dass meine Rückmeldung erst jetzt kommt. Ich habe das Buch schon länger fertig gelesen, bin aber bis jetzt nicht dazugekommen, eine abschliessende Rezension zu formulieren.
Mir hat das Buch gut gefallen. Es ist leicht und doch tiefgründig zu lesen. Ich kann aber auch die hier genannten Kritikpunkte nachvollziehen, obwohl sie mich persönlich nicht sehr gestört haben. Irgendwie hat alles in Billies Welt gepasst.
Billie ist mir sehr ans Herz gewachsen und sie scheint mir auf ihre eigene, jugendliche Art und Weise glaubhaft. Auf der einen Seite verhält sie sich teilweise schon sehr überlegt und weit für ihr Alter, auf der anderen Seite spürt man, dass sie noch jung und sprunghaft ist. Die Umstände (niedriges Einkommen, zerrüttete Familienverhältnisse, viele erwachsene Bezugspersonen, der tragische Unfall ihrer Mutter) haben sie offensichtlich geprägt.
Den Mittelteil empfand ich nach dem wunderbaren Start ebenfalls als etwas schwächer, den Schluss fand ich jedoch nochmals spannend und ergreifend. Ich liebe es, wenn eine Geschichte mit den letzten Sätzen einen perfekten Bogen zum Anfang schlägt. Es bleibt zwar vieles offen, aber im Setting dieser Geschichte hat mich das nicht gestört - manchmal klären sich nicht alle Fragen im Leben, manchmal enden Freundschaften einfach, besonders in diesem Alter. Die Sprache, die Mutter-Tochter-Beziehung sowie die berührende Darstellung von Trauer waren für mich das Highlight von “Paradise Garden”.