sarah_frick WOW, was ein Anfang! Dieses Buch hat mich seit dem ersten Kapitel gefesselt und jedes Mal, wenn ich dazu komme, ein Stückchen weiterzulesen, sage ich zu mir selbst «Nur noch ein Kapitel…» 😅
Unsere Hauptprotagonistin Keera Königskind ist ein unheimlich interessanter und komplexer Charakter. Am Anfang hat man das Gefühl, dass sie wahrhaftig lediglich eine skrupellose Assassine ist, aber bereits ab Ende des zweiten Kapitels sieht man, wie sehr sie ihre Position verabscheut und wie gefühlvoll sie eigentlich ist.
Als dann offenbart wurde, dass sie jeden einzelnen Namen ihrer Opfer in ihre Haut ritzt, war ich schon sprachlos. Das hatte ich gar nicht erwartet und hatte ich auch noch in keinem anderen Buch gelesen. Ehrlich, mir lief ein kleiner Schauer dem Rücken herunter, als ich diese Passage. 😮 Auch ihr Alkoholproblem ist eine sehr interessante Facette. Oftmals werden Heldinnen von Fantasy Geschichten nahezu perfekt dargestellt, aber das ist Keera nicht. Ich finde es hervorragend, dass sie tatsächlich unter dem Alkoholismus leidet und nicht magischerweise gegen die riesigen Alkoholmengen oder deren Auswirkungen resistent ist. Dass sie nun wegen ihrem Problem nun bereits ein zweites Mal gegen den Schatten verloren hat und nun nüchtern bleiben möchte, passt hervorragend zu ihrem bereits etablierten Charakter.
Der Schatten ist ein ziemliches Fantasy Klischee (es existieren ja hunderte von «Robin Hood» inspirierten Fantasycharakteren). Allerdings funktioniert er in dieser Geschichte dennoch sehr gut und fällt mir auch nicht als eintönig oder unoriginell auf. Die Kämpfe zwischen Keera und dem Schatten sind bestens geschrieben und sehr interessant, da bei unserer Heldin viel auf dem Spiel steht. Der Kuss? 🤨 Das habe ich so gar nicht gecheckt – wird auch in den nächsten Kapiteln nicht weiter erklärt. Hier hoffe ich dringendst auf eine spätere Erklärung.
Da Keera ein ziemlich einsames Leben führt, konnten wir nicht viele Nebencharaktere besser kennenlernen. Aber die Wenigen, die wir kennenlernen durften, sind wirklich hervorragend geschrieben. Ihre einzige Freundin am Hof, Gwyn, konnten wir richtig gut kennenlernen und für sie mitfühlen. Den Moment, als Keera für Gwyn den Strand aufbaute, fand ich herzerwärmend – ich liebe deren Freundschaft. 😍 Der arrogante erstgeborene Prinz Damien ist auch allzu einfach zum Verabscheuen – bestens charakterisiert und beschrieben. Jede einzelne Interaktion mit ihm lässt einem die Haare im Nacken steif stehen. 😤 Die Interaktion mit dem Halbling Prinz und sein Geschenk (das Buch) fand ich genial – er ist bestimmt insgeheim auch gegen die Krone. Ich hätte mir allerdings noch einen weiteren direkten Kontakt mit ihm gewünscht. Wir erfahren einiges über ihn, als Keera sich mit dem König und dem Erstgeborenen austauscht, allerdings fände ich noch eine zweite Begegnung vor ihrer Abweise interessant.
Alles in allem ist es ein gelungener Anfang, der Lust auf mehr macht. 🤩