Wenn ich an die Karibik denke, fallen mir als erstes die Klischees der bunten Farben, der Lebenslust und die dazu aufgedrehte Stimmung ein.
Ayanna Lloyd Banwo‘s Werk „Als wir Vögel waren“ stellt eine ganz andere, rohere Sicht dar. Das knallbunte Cover enthält eine geisterhafte und schleierhafte Geschichte zwischen einem einfachen Rastafari und einer jungen Frau mit einer geheimnisvollen Familien-Vorgeschichte. Ausgepackt wird das schwierige Leben Darwin‘s, der nach vergeblicher Suche einen Job findet, der ihm von seiner Religion verboten wird. Nach dem Verlust seines Vaters, als Kind, lässt er mit der Hoffnung auf Geld und Überleben, seine Mutter zurück. Als er in der Stadt ankommt, ist es nicht einfach für ihn. Sein Job auf dem Friedhof zieht unfreiwillig in die krummen Machenschaften seiner Arbeitskollegen hinein. Die Beschäftigung ermöglicht ihm jedoch auch das Kennenlernen Yejide‘s, in die er sich verliebt. Ihre Geschichte wird meiner Meinung nach zu wenig aufgefasst. Ihr Charakter hat nicht so viele Facetten wie Dawin‘s und schien mir daher etwas unscheinbarer.
Es ist eine Liebesgeschichte, die völlig frei ist von herkömmlicher Romantik und Hollywood-Klischees und besteht rein aus der magischen Anziehungskraft zwischen den beiden. Ihre Liebe scheint das Boot zu sein, das sie vor den Wellen des Lebens schützt.
Ich war fasziniert von der bildlichen Schreibweise der Autorin und fand grossen Gefallen an der Geschichte. Ich freue mich auf die nächsten Werke der Autorin.