Es ist diese Stimmung auf dem Friedhof, die mich fasziniert…oder ängstigt….oder interessiert?!
“Du musst wissen, es gab eine Zeit vor der Zeit”…so beginnt die Geschichte, die Granny Catherine ihrer Enkeltochter erzählt. Dieses Mysteriöse zieht sich durch den ganzen Roman. Mal fand ich es sehr interessant, mal eher langweilig und in die Länge gezogen. Das Leben und die Entwicklung von Darwin wird spannend geschildert und die Details anschaulich beschreiben. Seine Sichtweise der Dinge, seine Herkunft, seine Mutter, sein Job als Totengräber. Er spricht mich an und ich tauche in sein Leben ein. Eher Mühe habe ich bei Yejide. Ihre Beziehung zur Mutter, all dem Mystischen kann ich schwer folgen.
In Banne gezogen bin ich vom Friedhof. Vor Kurzem haben wir in Wien den Zentralfriedhof besucht. Diese Reihen mit den verschiedenen Gräbern: Familiengräber, Monumente, bescheidene und verwahrloste Grabsteine, die Natur, die mit den Wildtieren den Raum wieder in Besitz nimmt - beeindruckend!
Das unabdingbare Zusammenspiel von Leben und Tod wird gut zum Ausdruck gebracht und mit dem mysteriösen Mann auf dem Friedhof zusätzlich untermalt. Interessant fand ich auch die unterschiedlichen Perspektiven der beiden Hauptfiguren, die damit zeigen, wie verschieden das Leben sein kann und wie kontrastreich dadurch die Wahrnehmungen erscheinen.
Der Roman hat mich in seinen Bann gezogen und ich tauchte während des Lesens in diese Welt in der Karibik ein. Gerne lese ich wieder einmal ein Buch dieser Autorin und bin gespannt, welche Themen sie ein anderes Mal aufgreift.