Ist es nun ein japanisches Märchen, einfach ‘nur’ Fantasy - oder doch ‘mehr’? …-… Die Erzählung lässt sich sowohl-als-auch lesen - zumindest ist es sehr vielschichtig und hatte mehr Ebenen als nur das Vordergründige!
Da ist der Waisenjunge Rintaro, der bei seinem Grossvater lebt. Dieser stirbt keine zwei Wochen vor Weihnachten. Rintaro bleibt allein mit dem Buchantiquariat zurück, das der Grossvater mit Hingabe geführt hat - und schliesst sich ein - im Laden - und in sich selbst… Weder Ryota ein ‘super-kluger’ Mitschüler und eifriger Kunde als auch Sayo, die Klassensprecherin, können Rintaro dazu bewegen, wieder zur Schule zu gehen. Da erscheint wie aus dem Nichts Tora, ein sprechender Kater und führt ihn in insgesamt drei Labyrinthe, wo Rintaro spezielle Aufgaben zu lösen hat - er muss über sich hinaus wachsen. - Die Dialoge haben Tiefgang und sind nicht immer leicht zu verstehen - auch ist nicht auf den ersten Blick klar, was nun wahr ist - das Gesagte, Geschaute, weil es so ist - oder weil man es für wahr hält?!
Bei der letzten, vom Kater nicht vorgesehenen ‘Rettungsaktion’, findet sich Rintaro an seinem eigenen Ort wieder und muss ihn und sich, ja das Leben überhaupt mit neuen Augen sehen lernen.
…vielleicht ist es doch ‘mehr’ als ein Märchen, eine Erzählung? - Wohl eher eine Allegorie auf das Leben und das eigene Reifwerden im Mit- und Füreinander - und im Du-Werden.
Als Märchen gelesen ist es schnell gelesen - wenn man sich dem Inhalt stellt und ihn wirken lässt - hat man die Botschaft der Labyrinthe verstanden.