Die Geschichte hat mich tatsächlich ‘auf dem falschen Fuss erwischt’ - eher genervt als gepackt - unbefriedigend die Umsetzung des ganzen Plot:
Da hauen zwei Kinder (13 und 10) ab, Sal ist federführend, ein Jahr hat sie das ganze minutiös geplant - schreckt auch vor einem Mord nicht zurück… Sie hat sich zum Überleben in der Wildnis im Internet schlau gemacht, das nötige Material beschafft (ob geklaut oder bezahlt mit geklautem Geld…) und am Tag X setzt sie es mit ihrer Schwester Peppa im Schlepptau um.
Man erlebt mit, wie die beiden fliehen, sich im Wald verstecken, dort leben und überleben - und zu allem, was irgendwie passiert oder von Bedeutung ist, gibt es gleich noch eine gehörige Ladung Wissen und Fakten - alles wird minutiös begründet - es kommt recht ‘altklug’ und ‘besserwisserisch’ daher.
Aus dem Nichts taucht Ingrid auf - zum Glück - und zur rechten Zeit - damit bekommt man gleich eine Geschichtslektion zur DDR mitgeliefert - die Erzählung driftet ab…
Es hat manches drin, das recht unglaubwürdig klingt und schwer einzuordnen ist. - Ironie der ganzen Geschichte ist, dass das Ende eben doch die versteckte Wahrheit ans Licht bringt - und Sal von Peppa und Maw (ihrer Mutter) getrennt wird. - Doch so richtig abgeschlossen wird der Roman nicht - er läuft ins Leere, das meiste bleibt offen - unbefriedigend, dass viele der angerissenen Themen dann in der Luft hängen bleiben.
Sprachlich war’s auch kein ‘Höhenflug’ - eine recht holprige Angelegenheit mit wenig Schliff - selbst wenn es als Stilmittel gedacht war (schliesslich erzählt mit Sal eine 13-jährige), überzeugt es nicht. Das ganze ist ‘weder Fisch noch Vogel’…
Gelesen - ja - aber damit hat sich’s erledigt…