Ungarn, 1956: Katalin verlässt ihre Familie und flieht Hals über Kopf aus dem Land, ihr Mann schlägt sich mit den Kindern Kata und Isti alleine durch. Es sind diese beiden Kinder, die im Zentrum stehen, die von Verwandten zu Verwandten mitgenommen werden, die genau sehen und spüren, wo sie willkommen sind und wo nicht. Sie verstehen die Welt, in der sie leben, nicht, sie verstehen die Erwachsenen nicht. Die Handlung steht nicht im Vordergrund, es wird schlicht, fast schon lakonisch erzählt. Die Personen, ihre innere Entwicklung wird nicht beschrieben oder gewertet, sondern anhand von kleinen Beobachtungen geschildert. Zusa Bank geht mit ihren Protagonisten ausserordentlich behutsam und zart um. Ein bewegendes, ein aufwühlendes, ein unglaublich trauriges und unglaublich poetisches Buch. Zweifelsohne eines der besten, die ich in den letzten Jahren gelesen habe.