Vom Rheinfall bei Schaffhausen bis zur Quelle des Vorderrheins am Oberalppass führt Franz Hohler sein Weg entlang des längsten Flusses der Schweiz – und Deutschlands, aber das ist hier nicht relevant.
Die Leserschaft begleitet den Schweizer Schriftsteller während rund zwei Jahren über mehrere Etappen. Dabei fährt man mit ihm Zug während des Covid Lockdowns, besucht Lichtenstein aber nicht Österreich (weil die noch Einreiserestriktionen hatten) und steigt mit ihm hoch auf den Oberalppass, hin zur Rheinquelle und zurück in die Normalität.
Mal ist das Wetter schön, mal ist es neblig. Mal schlängelt sich der Wanderweg entlang üppiger Auen und mal marschiert man auf dem Damm des Rheinkanals. Immer aber tut man dies mit den offenen Augen des Schriftstellers. Seine Episoden sind in typischer Hohler Manier gehalten: Klar in der Erzählung mit einem ausserordentlichen Sinn fürs Detail und die kleinen Momente, die sonst unbemerkt bleiben.
Als Stammleserin von Hohlers Werken, zeigt sich mir dieses in erzählerischer Hinsicht sicher nicht als sein bestes, jedoch durchaus als eines der persönlichsten und hat mir ein paar schöne Lesestunden beschert.