Ein phänomenaler Roman – es geht um die Liebe zu Büchern, um unausweichliches Schicksal und um einen sehr menschlich gezeichneten Tod. Wir befinden uns zu Zeiten des 2. Weltkriegs in Deutschland - die Protagonistin stiehlt Bücher – das könnte man sich ja schon anhand des Titels denken. Zum ersten Mal tut sie das am Grab ihres kleinen Bruders. Sie findet Halt im Lesen, Halt, den sie braucht, und so tut sie es wieder und wieder: sie stiehlt Bücher. Der Clou der Geschichte ist aber die Erzählperspektive: es berichtet nämlich der Tod selbst. Er gibt Einblick in seine harten, unerträglichen Aufgabe. Er leidet darunter, wie viele er mitnehmen muss (aber er muss). Das alleine ist schon eine interessante Perspektive. Für die Protagonistin hat er eine Schwäche, und darum überlebt sie auch – wieder und wieder. Und stiehlt natürlich weiter bpcher. Den recht erfolgreichen Film habe ich nie angeschaut – ich will mir meine eigenen Bilder, die der Autor durch seine wunderschöne Sprache heraufbeschworen hat, nicht überblenden lassen.