Dieser Band will nicht bloss gelesen, sondern vielmehr geschaut werden - im Wirken lassen der ‘Bildbegegnungen’ von Wort und Werk.
Dreizehn Metall-Ikonen von Josua Boesch werden von ihm vertieft und ausgeleuchtet: ein kleines Gedicht bringt die Botschaft prägnant auf den Punkt, die folgende Doppelseite vertieft die Gedanken und faltet sie ins Leben aus. Dabei bleibt Josua Boesch nicht einfach in frommen Dimensionen hängen, kein Schwelgen in irgendwelchen spirituellen Gefühlen… In allen Ikonen ist eine Botschaft hin zum Leben - durchaus auch mit politischer Dimension, mit Verantwortung gegenüber den Andern und der Schöpfung.
So schreibt er z.B. in der 12. Meditation (Der Seiltänzer): über das Seil können nur Aufrechte gehen. Seiltänzer, mit ausgebreiteten Armen. Entwaffnet nur sind wir im Gleichgewicht.
‘Heilkraft aus dem Schauen’ ist der Untertitel - und vielleicht auch das Programm dieses Büchleins: sich auf das Schauen und Hören einlassen, damit angerührt wird, was schon in einem ist. Dass dies aber nicht in einem einmaligen Durchgang geschehen kann, versteht sich von selbst.
So gesehen ist ‘arte contemplativa’ ein Wegbegleiter und eine Schule, eine Kunst, die nie wirklich abgeschlossen ist.