Gleich zu Beginn: Ich bin ein grosser Fan der Serie “Gebrauchsanweisung für…” des Piper-Verlags. Der Autor Ralf Sotscheck trifft mit “Irland” auf vielfältige Weise meinen Geschmack: Zwischen witzigen und lehrreichen Passagen gelingt dem Autor ein Irlandbild zu vermitteln, welches ich auf meinen Irlandreisen bereits hi und da begegnen und selbst erleben durfte. Meine eigenen Irlanderfahrungen decken sich mit seinen Beschreibungen; Manchmal wünschte ich mir, ich hätte das Buch bereits damals vor meiner ersten Reise auf die Grüne Insel gelesen (so hiesse das Kapitel Wo bitte liegt ‘An Lár’ hiesse bei mir wohlmöglich Wie bitte komme ich nach Dublin? 😉).
Gekonnt zwischen persönlichen Anekdoten und sachlich-informativen Teilen oszillierend, ist dieser Beitrag eine kurzweilige Reiselektüre für Daheimgebliebene, sowohl für Irland-Neulinge als auch für die Glücklichen, die dieses wunderbare Land schon einmal bereisen durften. Es wird eine Vielfalt von verschiedene Aspekten abgedeckt, die für ganz unterschiedliche Leser:innen von Interesse sein könnten: Praktisches für den Reisealltag aber auch historische Abrisse, die leider noch gegenwärtig relevant sind; über Kulturelles wie Musik und Literatur wird unterhaltend informativ berichtet, ohne in ein kitschiges Bild von Irland abzudriften. Der Autor greift potentielle Missverständnisse für Reiselustige witzig-ironisch auf, thematisiert aber auch kritisch verschiedene Brennpunkte, welche den Alltag für die Einheimischen prägen mag, und welche interessierte Touristen Wohl oder Übel nicht verborgen bleiben werden.
Ich lese diese Reihe gerne noch als ‘Zeitzeugen’, indem ich zu verschiedene, ältere Ausgaben greife und vergleiche sie mit dem aktuelleren Verlauf der Geschichte. Immer wieder eine willkommene Lektüre gegen das Fernweh, auf die regelmässig zurückgegriffen werden kann.