Mein Leseeindruck subjektiv, aber spoilerfrei đ
Dystopien gehören zu meinem Lieblingsgenre und die Kombination hier mit der Thematik Mutterschaft, hat mich persönlich sehr angesprochen, weshalb das Buch bei mir einziehen durfte.
Der Schreibstil ist meiner Meinung nach typisch asiatisch; pragmatisch, sachlich, schnörkellos. GewÀhlt wurde die personale ErzÀhlweise, was ich als passend empfunden habe.
Mit Frieda unserer Protagonistin bin ich ehrlich gesagt nicht unbedingt warm geworden, was allerdings nicht heissen soll, dass ich sie nicht verstehen konnte im Gegenteil. Ich bin selber Mutter, mittlerweile ebenfalls alleinerziehend und erlitt eine schwere Depression nach der Geburt, von daher hatte ich einige BerĂŒhrungspunkte mit Frieda. Viele ihrer Handlungen oder auch GedankengĂ€nge waren fĂŒr mich nachvollziehbar, mehrere Male verhielt sie sich allerdings auch irgendwie eigenartig und oder suspektâŠ. Frieda hielt mich auf Distanz, jedoch auch alle weiteren Charaktere, die eine wichtige Rolle spielten. Dies könnte schon, am doch eher nĂŒchternen Schreibstil liegen, hat mich aber auch nicht weiter gestört!
Denn die Geschichte an sich wĂŒhlt nĂ€mlich schon genĂŒgend auf!Â
Der Einstieg mit â der Tatâ fand ich gelungen, ebenfalls der weitere Verlauf, mit dem Verfahrensvorgehen und der schlussendlichen Einweisung ins Institut. Ich durchlebte eine wahre Achterbahn der GefĂŒhle, war wĂŒtend, traurig, entsetzt, fassungslosâŠ.und klebte nur so an den Seiten. Nach etwas mehr als der HĂ€lfte des Buches schleicht sich allerdings eine gewisse Monotomie ein und es kommt zu keinen neuen Erkenntnissen, oder Schockmomenten, weshalb der Spannungsbogen doch eher abflaute.Â
Insgesamt habe ich allerdings genau DAS bekommen, was ich von einer gut gemachten Dystopie erwarte. Das Buch hat mich gefesselt, ich war bestĂŒrzt, wurde zum nachdenken angeregt und hatte wahnsinnigen Diskussions- und Redebedarf!
Von daher vergebe ich gerne gute vier Sterne