Endlich habe ich eines meiner Fredrik Backman Bücher gelesen und ich kann aus vollster Überzeugung sagen, dass es sich sowas von gelohnt hat.
Ich LIEBE diese langsame und unaufgeregte Art des Erzählens, mit der uns der Autor hier abholt. Und mit unaufgeregt meine ich nicht, dass nichts passiert und man nicht gerne wissen möchte, was passiert, sondern dass die Geschichte an sich nicht übermässig quirky oder blumig geschrieben ist. Sowas hätte aber ja auch gar nicht zu Ove gepasst.
Und somit wären wir bei diesem großherzigen Stinkstiefel, der einen als Leser sowohl zum Schimpfen als auch zum Mitfühlen zwingt.
Ich liebe, wie er einfach er ist. Ove ist Ove und verstellt sich nicht. Er schimpft und wettert. Ist teils (okay, meist 😋) engstirnig und treibt jeden den er kennt mindestens zweimal am Tag zur Weißglut. Er ist Prinzip orientiert und wenig nuanciert. Er ist gerecht und fleißig und hilft da, wo er einen Unterschied zu machen vermag.
Er ist da, wenn man ihn braucht.
Er ist pensioniert und allein und hat seine restlichen Tage bereits geplant.
Wäre da nicht diese nervige Katze, die plötzlich auftaucht und die schrecklich chaotische Familie, die neben ihm einzieht und ihm kurzerhand das Blumenbeet zerstört.
Ich wusste, dass mich dieses Buch berühren würde und doch war ich nicht darauf vorbereitet, wie sehr es mir ans Herz gehen und wie viel ich davon mitnehmen würde.
Neben dem angenehmen Schreibstil und dem herzerwärmenden Plot weiß der Autor auch genau, wie er die Charaktere zu Erschaffen und handeln lassen sollte. Ich bin hin und weg von diesem Buch und kann es jedem empfehlen, der eine langsame und bittersüße Geschichte sucht.