Das Buch greift ein wichtiges Thema unserer Zeit auf. Und während Erwachsene in weiten Teilen (wenn auch nicht ganz) selbst bestimmen, inwieweit sie sich exponieren wollen, werden Kinder meist nicht gefragt.
Zum Buch: Melanie ist seit ihrer Jugend ein Fan von Big Brother und sucht die Anerkennung der Öffentlichkeit. Mit ihrem YouTube Kanal hat sie es schließlich geschafft. Tagtäglich filmt und zeigt sie ihre Kinder in lustigen Filmchen, genießt die positiven Rückmeldungen ihrer bereits Millionen Follower. Inzwischen ist aus dem Kanal ein Familienimperium geworden, das durch die Vermarktung von Kinderkleidern, Spielzeugen etc. Immer größere Einnahmen generiert.
Inmitten dieser Erfolgswelle passiert es dann: Kimmy, Melanies sechsjährige Tochter verschwindet. Damit kommt Clara ins Spiel. Vom Typ her das komplette Gegelteil der nach Anerkennung heischenden Melanie macht sich die junge Polizistin auf die Suche nach dem möglichen Entführer und taucht in die virtuelle Parallelwelt ein. Bald stellt sie fest: das kleine Mädchen fühlt sich nicht wohl in ihrer Rolle als Influencerin.
Immer wieder werden die Perspektiven gewechselt. Melanie, die in ihrer Rolle vollkommen aufgeht und nicht verstehen will, warum irgendjemand etwas an ihrer Lebensweise kritisiert.
Clara, die sich ganz ihrem Beruf verschreibt, und lieber keinen Rummel um ihre Person haben möchte.
Ein spannendes Thema, dem man sich nicht entziehen kann. Welche Rechte haben diese Kinder? Hier ist es ein erfolgreicher YouTube Kanal, unterstützt von Instagram. Aber übertreten Eltern die persönlichen Grenzen ihrer Kinder nicht schon viel früher?