Als Thema natürlich keine leichte und einfache Kost, zum Lesen schon. Christine Kempkes als Trauerbegleiterin spricht aus Erfahrung, wenn sie über die unterschiedlichsten Fragestellungen schreibt: die eigene Endlichkeit, Leben bis zuletzt, miteinander reden, Erinnerungen schaffen, die finale Lebensphase oder die Beisetzung. Immer wieder schafft sie es, alle Leserinnen und Leser anzusprechen, nicht nur die chronisch Kranken oder Sterbenden, sondern auch deren Familien und Freunde (sie nennt diese “Zugehörige”, also die Menschen, “mit denen wir freundschaftliche Beziehungen pflegen”.
Folgende Gedanken werden mir lange in Erinnerungen bleiben: “Anstelle von ‘Uns bleibt nicht mehr viel Zeit.’ vielleicht ein liebevoller Satz wie ‘Ich nutze die verbleibende Zeit; ich versuche zu geniessen, dass sie uns noch geschenkt ist.’” (S. 17)
“… verlasse dich dabei auch deine Intuition, dein Bauchgefühl: Was tut dir gut? Was fühlt sich für dich richtig an?” (S. 22)
“Wenn wir uns mit dem Tod beschäftigen, befassen wir üns in Wahrheit mit dem Leben.” (S. 44)
Erinnerungen schaffen (S. 112-122): gemeinsame Dinge erleben, Briefe an die Lieben schreiben, Botschaften an die Zurückbleibenden aufnehmen, Fotobuch gestalten, eine Playlist erstellen usw.
Ein Buch, das eigentlich Pflichtlektüre für alle sein müsste.