Mein Leseeindruck subjektiv, aber spoilerfrei 😉
Die Gestaltung des Buches ist ein echter Eycatcher und auch der Klappentext klang vielversprechend, dazu hatte ich auch noch Glück bei einem Gewinnspiel 😉
Der Schreibstil ist “ schnell”, unauffällig, zeitweise “kindlich”, auch eher abstrakt beschreibend, so dass bei mir weder Atmosphäre aufkam noch Bilder im Kopf entstehen wollten. Ich denke die Autorin hat sich beim schreiben sehr stark von ihren Hobbies ( Online Games, Animes, Comic Cons & Co) inspirieren lassen, für mich jedenfalls würde es ihren Stil erklären. Erzählt wird übrigens aus der Sicht der 12 jährigen Protagonistin Mia in der ICH- Form. Zwischendurch gibt es immer wieder Berichte aus der Sicht ihrer Mutter, wie Labor Einträge oder Erklärungen, Anleitungen, diese waren klar ersichtlich deklariert. Ich persönlich fand diese Einschübe total interessant und spannend zu lesen.
Mia wird sich leider nicht in die Reihe meiner Lieblings-Protagonistinnen einreihen, denn es ist mir wirklich schwer gefallen sie zu mögen. Sie verhielt sich oft stur, auf eine nervige Weise, zeitweise herrisch, dann wieder weinerlich…und unter anderem war sie auch überhaupt nicht Teamfähig. Lukas ihr kleiner vierjähriger Bruder war zwar süss, verhielt sich aber überhaupt nicht seinem Alter entsprechend sondern eher wie ein 7-8 Jähriger. Auch die weiteren Personen wie Miles oder TJ waren nur solide dargestellt und insgesamt konnte ich mit Keinem eine Bindung aufnehmen, ja es war mir sogar egal, was mit ihnen passieren würde und dies spricht nicht gerade für die Charakterausarbeitung der Autorin. Sie blieben für mich bis zum Ende einfach nur Figuren….
Die ersten 40-50 Seiten hatte ich übrigens echt Mühe in die Geschichte reinzukommen und wir sprechen hier von einem Buch, ab einem Alter von 10 Jahren.
Zuerst einmal stolperte ich über Begriffe wie Donuts, Sneakers, Fotos, moderne Technik& Co, jedoch aber auch über Wörter wie Markt, Backwaren und ein mitteralterlich angehauchtes Setting. Diese Mischung aus High Fantasy und Science Fiction hat mich sehr überrascht und auf dem falschen Fuss erwischt, da ich anhand des Buchrückentextes von einer High Fantasy- Story ausgegangen bin…
Ebenfalls konnte ich mir das ganze Setting überhaupt nicht vorstellen und verspürte kaum Atmosphäre. Es gab zwar haufenweise Infodumping, aber für mich zu unentwickelt und zweitweise auch nicht ganz logisch. Des weiteren wäre eine Landkarte sinnvoll gewesen um sich ebenfalls besser orientieren zu können.
Die Idee an sich oder wie auf dem Buchrückentext angeteasert fand ich wirklich toll, die Umsetzung dagegen hat meinen Geschmack überhaupt nicht getroffen und ich habe wirklich schon einige Bücher in diesem Genre für die angestrebte Zielgruppe gelesen.
Hier jedoch fühlte sich für mich einfach ALLES so rudimentär an, egal ob es um die Charaktere, den Fortlauf der Story, dem Setting usw…ging. Mir war es insgesamt zu rasant, actiongeladen, zu gamemässig, zu gewollt, zu konstruiert, oft nach demselben Schema ablaufend, was mit der Zeit bei mir zu Langeweile führte. Die Geschichte versprühte bei mir weder Charme, noch Magie oder Lebendigkeit, entsprechend werde ich nicht zu der Fortsetzung greifen. Jawohl es handelt sich hier nämlich nicht, wie von mir fälschlicherweise angenommen um ein Standalone, im Englischen erscheint der zweite Band noch dieses Jahr.
Ich vergebe hiermit 2,5 Sterne