Adam Andrusier schreibt in seiner autobiographischen Erzählung «Tausche zwei Hitler gegen eine Marilyn» über seine Zeit als zehn bis fünfundzwanzig Jähriger, der in einer jüdischen Familie in England aufwächst. Dabei wird er sehr stark durch seinen Vater beeinflusst, der in einer Art Realitätsflucht sich auf das Sammeln von Dokumenten aus der Holocaustzeit und in den israelischen Volkstanz hineinsteigert. Adam beginnt selbst Originalautogramme von berühmten Personen zu sammeln und aus dem Hobby über die Zeit einen Beruf als Autogrammhändler auszuüben. Die Lebensgeschichte von Adam erzählt er als Ich-Erzähler anhand verschiedener Episoden mit Prominenten, von denen er Autogramme ergattert oder später verkauft.
Ich bin enttäuscht von der Geschichte, da ihr die Tiefe fehlt. Adam beschreibt sich als Ich-Erzähler wie aus der Optik eines Dritten und erzählt wenig darüber, was bei ihm in Inneren vor sich geht. Was am Anfang noch ganz amüsant war, wird über die Zeit nervig und ich finde die handelnden Personen inklusive Adam immer unsympathischer. Da mich Belanglosigkeiten von Prominenten nicht interessieren sind längere Passagen des Buches für mich irrelevant – sie liefern keine Erkenntnisse und stehen auch nicht in einem Zusammenhang mit anderen Themen. Die Beziehungsgeschichte von Adam zu seinen Eltern und von diesen untereinander bleibt bis zum Schluss verworren und ich weiss nicht, was mir der Erzähler damit mitteilen möchte.