Mein erster Mansour-Roman - und er hatte es in sich - ein richtiger Page-Turner.
Mansour webt einen Kriminal-Roman um die Thematik von Mobbing und damit verbundenem frühem Kindheitstrauma - und was daraus werden kann, wenn man keine Hilfe bekommt oder später getriggert wird. Mag sein, dass die Geschichte um die Hexe etwas gar scharf zeichnet - vor allem der infernale Schluss - doch ist es m.E. auch ein Anliegen der Autorin, die genannte Thematik in eine packende - und damit aufrüttelnde Geschichte zu verpacken.
Da ist eine unbekannte Person, die sich als Hexe aufführt, über Weihnachten kleine Mädchen betäubt und aussetzt, deren Eltern terrorisiert - und die Presse wird früh von irgendwo her informiert.
Das ganze schaukelt sich immer mehr auf, landet letztendlich im Netz und nimmt immer mehr extremere Formen an - die Polizei tappt im Dunkeln - findet den einen oder andern Lichtblick, versucht die Puzzle-Teile zusammen zu setzen - es gelingt ihr - doch zu spät für die Hexe - dafür nicht unbedingt für die Lesenden, wenn man den Schluss beherzigt:
Im letzten Kapitel des Kriminalromanes: Der Bulle und die Staatsanwältin sollten den Kids erklären, was Mobbing alles auslösen kann.
Im Dank der Autorin: Mobbing ist eine neue Form von Hexenjagd. (…) Bei uns lodern die Flammen oft im Internet - und hinterlassen tiefe Wunden. Das Leben von Mobbingopfern ist die Hölle. Ändern wir das heute.
Eine spannende - und zugleich lohnende Lektüre!