Ein alter Mann, wohlhabend, und eine junge Frau, arm. Diese Konstellation ist weder neu noch überraschend. Svevo schildert die Affaire aus der Sicht des alten Herrn, der zwar einiges auf sich hält, aber im Grunde ganz genau weiss, dass er sich die Zuneigung des herrlich lebensfrohen Mädchens erkauft (unvergessen die Szene, mit welcher Lust sie ihrem Beruf als Trambahnschaffnerin nachgeht!). Seine Versuche, sich moralisch zu rechtfertigen (vor seiner Umwelt, vor sich selbst), sind extrem spannend – man kann doch niemanden besser belügen als sich selbst. Ich hätte nicht gedacht, dass man dieses alte Thema so anders erzählen kann!