Als Klüpfel Kobr-Fan war ich gespannt, was die beiden Allgäuer Krimiautoren an der Französischen Mittelmeerküste zustande bringen. Zum Inhalt: Ein in die Jahre gekommener Lebenskünstler will zusammen mit einer Gruppe von Aussenseitern ein Rätsel lösen. Die sich entwickelnde Schnitzeljagd wird zu einem Wettrennen gegen eine sich im Niedergang befindenden Adelsfamilie. Die Figuren sind fantasievoll gezeichnet, leider greifen die Autoren immer wieder auf Clichees zurück, die Geschichte wird damit nicht lustiger.
Die beiden Autoren wollten es beim Start dieser neuen Reihe wohl besonders gut machen und haben deshalb viel Zeit (und Text) für (unnötige) Beschreibungen aufgewendet. Da hätte man einiges weglassen können. Bei der Kluftinger-Reihe liessen sie das Allgäu für sich sprechen und hielten sich zurück, nun verwandeln sie sich in schwatzhafte Reiseleiter, die ihre Sache doppelt gut machen wollen und die Landschaft so zerreden.
Das Buch habe ich gerne gelesen, es war kurzweilig und abwechslungsreich, hatte aber auch seine Längen. Wenn die Autoren Nicht Klüpfel und Kobr gewesen wären, hätte ich das Buch als “netten Einstieg in eine neue Reihe” bezeichnet. Von den beiden Allgäuern erwarte ich aber mehr und warte gespannt auf einen zweiten Versuch.