3 Sterne sieht auf den ersten Blick nicht sehr vielversperchend aus, trotzdem ist “Anatomy” eine spannende Geschichte mit vielversprechenden Ansätzen, die mich aber nicht gänzlich von sich überzeugen konnte.
Wir haben in diesem Buch unsere Hauptfiguren Hazel und Jack, beide Teenager, die sich meiner Meinung nach nicht ihrem Alter entsprechend verhalten haben. Vorallem Hazel, eine junge wohlhabende Lady, läuft andauernd alleine in der Stadt rum, ohne Anstandsdame? Echt jetzt? Sie trifft sich dann mit einem völlig Fremden, um mit ihm mitten in der Nacht Leichen auszugraben, diese dann seziert, Todesursachen analysiert etc. An sich ein interessanter Ansatz, jedoch unglaubhaft wenn man bedenkt, dass Hazel 16-17 Jahre alt ist. Jack ist zwar ein Jahr älter als die junge Lady, doch auch er willigt in ihre Pläne ein und macht bei allem mit.
Für mich haben auch die vielen verschiedenen Ansätze in der Geschichte nicht ein schönes, einheitliches Bild ergeben. Wir haben Hazel, die unbedingt Chirurgin werden will, ihr Streben nach Anerkennung in der Medizin und was sie dafür alles tut (Grabräuberei, Experimente an Leichen…), ihre ersten unabhängigen medizinischen Erfahrungen, die Liebesgeschichte, das Rätsel um die mysteriösen Morde in Edinburgh, ein Professor, der irgendwie komisch ist (da kommt ein Plottwist, den ich bereits von Anfang an geahnt habe, kein Überaschungseffekt leider) und dann noch Jack’s Sicht der Dinge. Ihr sehr, das Buch hat nicht nur einen einzigen roten Faden. (Am Rande bemerkt: Das Buch wird schon etwas blutig mit all den Leichen, die genauer unter die Lupe genommen werden - seid gewarnt^^)
Alles in allem ein gutes Buch, das viel Potential hatte. Für mich sind allerdings einige Störfaktoren zusammen gekommen, so dass ich das Buch nicht so genossen habe, wie erhofft. Wer aber gerne einen historischen Jugendroman der anderen Art lesen möchte, sollte sich das Buch doch mal genauer anschauen :-)