Der Roman “Tage voller Zorn” von Thomas Oskari spielt in einer nicht allzu fernen Zukunft in Finnland. Die sozialen Ungleichheiten in der Gesellschaft sind so gross wie noch nie und die Unzufriedenheit wächst. Der Ministerpräsident steht vor der schier unlösbaren Aufgabe, um ein Ausufern der Proteste und damit einen Machtumsturz in Finnland zu verhindern.
Auch in unserer heutigen Gesellschaft wachsen die Ungleichheiten und der Roman schneidet ein brandaktuelles Thema an. Der Autor schafft es, komplexe wirtschaftliche / soziologische Theorien einfach zu vermitteln und damit ein Bewusstsein beim Leser für die Probleme unserer Gesellschaft zu schaffen. Dies bettet er in eine spannende Rahmenhandlung, die aufgrund des Schreibstils des Autors / der Aufteilung so unglaublich schnell vorangetrieben wird, dass man das Buch kaum aus der Hand legen möchte. Leider verliert der Autor dabei aber eine differenzierte Charakterisierung der Protagonist:innen aus den Augen. Zu oft wirkt die Darstellung der Charaktere als oberflächlich und es wird mit aus der Zeit gefallenen Klischees gespielt (z.B. Moderatorin, die als Sexsymbol dargestellt wird).
Insgesamt ist es jedoch ein gelungener Polit-Thriller, den alle lesen sollten, die die wachsende Unzufriedenheit in unserer Gesellschaft besser verstehen möchten.