In der Fortsetzung des Klassikers Der Report der Magt von Margaret Atwood erhält man einen spannenden Einblick in die Abgründe von Gilead, dem dystopischen Staat der Zukunft im Nordosten der ehemaligen USA. Aus der Sicht von drei verschiedenen Erzählerinnen lernt man das nach strengen fundamentalistisch-christlichen Regeln funktionierende, totalitäre System Gileads näher kennen. Man erfährt dadurch nicht nur, was nach der Handlung des ersten Teils geschehen ist, sondern auch vieles über die Vorgeschichte Gileads. Man kommt schnell in die Geschichte rein, auch wenn sie von drei unterschiedlichen Erzählerinnen erzählt wird. Die Sprache ist nicht ganz so poetisch wie im ersten Teil; obwohl Die Zeuginnen gut geschrieben ist, ist es ein anderes Leseerlebnis als bei Der Report der Magt. Alles in allem fand ich das Buch aber spannend und mitreissend. Die Erzählweise ist clever, und je weiter man liest, desto mehr versteht man die gut durchdachten Verflechtungen der drei Handlungsstränge. Wer den ersten Teil mochte und mehr über Gilead erfahren möchte, kann mit Die Zeuginnen nichts falsch machen!