Dass Clara Maria Bagus von Haus aus Psychologie studierte, merkt man der Geschichte an, es ist eine Art ‘Lebenshilfe’, allerdings nicht in der gewohnten Ratgeberform, als vielmehr verpackt in Lebensgeschichten.
Da sind mehrere Protagonisten mit ihren biografischen Brüchen, mit Lebensmüdigkeit, Verlusterfahrungen und einem grösseren ‘Sinnloch’ im Leben.
Nach einem Prolog (wer das Wort hat, wird erst im III. Teil aufgeklärt) stellt Bagus die drei Familien vor, deren Umfeld der Nährboden für das Folgende ist.
Danach reihen sich die Kapitel mit der jeweils zentralen Person und ihrem Jetzt- und Vorher-Leben aneinander - dabei springt sie zwischen den Geschichten hin und her. Mitunter blitzen Verbindungslinien auf - und gegen Schluss verweben sich alle Stränge.
Da es sich ausnahmslos um ‘verwundete’ Lebensgeschichten handelt, gibt’s manche Denkanstösse zum Heil- und Ganzwerden, oder einfach als ‘Denkfutter’.
Am Schluss sind ALLE irgendwie miteinander verbunden und verwoben… Die Zusammenführung und Auflösung kommt mir dann doch etwas gar abrupt und schnell. Manches wirkt auch ziemlich konstruiert. (Die Kinder im Heim sind mir fast ein bisschen zu ‘naseweis’ geraten.)
Nichtsdestotrotz liest sich das Buch flüssig und hat seinen Tiefgang.