Prostitution – ein Problem, dass auf der ganzen Welt bekannt ist, auch hier in der Schweiz. Allerdings ist es im Vergleich zu anderen Ländern in der Schweiz legal. Ein interessantes Sachbuch, in welchem Aline Wüst die bittere Wahrheit berichtet.
Schon lange hat mich ein Buch nicht mehr so berührt wie «Piff, Paff, Puff» von Aline Wüst. Vor einiger Zeit hat mir eine Kollegin im Buchhandel dieses Buch empfohlen. Sie hat es auch erst vor kurzem gelesen und war wohl genauso berührt davon wie ich.
Aline Wüst erzählt durch viele verschiedene und kurze Kapitel die Geschichten von Freier, Prostituierten, Polizisten, Puffmuttern und vielen mehr. Das Buch ist mit 146 Seiten ziemlich kurzgehalten, wofür ich aber auch dankbar war. Das Buch behandelt ein schwieriges Thema und ich musste immer wieder Pausen dazwischen machen, damit es mich nicht zu sehr mitgenommen hat. In diesem Buch erzählt Aline Wüst, wie die Prostitution hier in der Schweiz aussieht und dass, obwohl es hier legal ist, immer noch viele Frauen es nicht freiwillig machen. Im Buch selbst werden genauere Zahlen genannt, aber es ist erschreckend. Mädchen im Alter von 11 werden in ihren eigenen Ländern in die Prostitution gezwungen und mit 16 in die Schweiz weitergeschickt, um das ganz grosse Geld zu machen. Meist wissen es die Angehörigen der Frauen gar nicht, zum anderen werden sie aber auch oft vom eigenen Vater an einen Zuhälter verkauft, oder die eigene Mutter führt das Mädchen in die Prostitution ein. Daraus entsteht ein erschreckendes Bild, so schlimm, dass man den Blick abwenden will. Doch Aline Wüst hat das nicht getan, sie hat sogar einen Tatsachenbericht davon geschrieben und ist bis an die Ursprünge der Prostituierten zurückgereist.
Meiner Meinung nach hat es viel Mut gebraucht, dieses Buch zu schreiben. Und ein grosses Durchhaltevermögen. Ich weiss nicht genau, wie Aline da so einen kühlen Kopf bewahren konnte, aber es ist beeindruckend. Über den Grossteil des Buches ist Aline sehr diplomatisch und scheint keine Seite zu wählen. Zum Ende kam dann aber doch ihre Meinung durch und für mich war das sehr angenehm. Sie hat dort auch ihre eigenen Gedanken niedergeschrieben, die das Buch noch ausführlicher machen. Eine riesige Empfehlung für alle, die sich ein wenig genauer mit dem Thema «Frau» auseinandersetzen wollen.