Man will das Buch vielleicht schon weglegen und sich ein neues schnappen, als das passiert, was immer geschieht bei Büchern von Catalin Dorian Florescu: Man wird in den Sog der Geschichte hineingerissen und kann plötzlich nicht mehr aufhören zu lesen. Sein neustes Werk "Der Feuerturm», das im C.H.Beck-Verlag erschienen ist, beschreibt die Geschichte von Victor Stoica und seiner Familie, die seit Generationen als Feuerwehrmänner «allesamt beim Turm, auf dem Turm, im Turm, unterm Turm, jedenfalls in seinem Schatten gearbeitet und gelebt haben». Dieser Feuerturm, der 1892 errichtet wird, steht im Zentrum der Erzählung über die Feuerwehrdynastie der Stoicas in einem ereignisreichen Jahrhundert, das von politischen und gesellschaftlichen Umbrüchen geprägt ist. Man erfährt, wie die Erfindung des Telefons den Turmwächter arbeitslos macht, wie Russen und Amerikaner das Land abwechselnd einnehmen oder beschiessen, laut Victors Mutter “beide gottlos, nur eben anders” - und wie ein Verrat alles zerstören kann …