Es ist schon ein gutes Jahr her, dass ich Florian Illies Buch «1913» über ebenjenes Jahr gelesen habe. Ich profitiere immer noch davon. Jedes Mal, wenn ich etwas lese, was in jener Zeit angesiedelt ist oder wenn ich von Personen lese, die auch bei Illies vorkamen, ziehe ich meine Querverbindungen und freue mich über die vielen Dinge, die ich dank Illies gelernt habe.
Der Autor nimmt sich das Jahr in Monaten vor und hat sein Buch daher in zwölf Kapitel aufgeteilt. In diesen schildert er uns, was in den Leben von Literaturschaffenden, Künstler:innen, Musiker:innen passiert – vor dem Hintergrund weltpolitischer Ereignisse. Er erzählt von Familienleben, Affären, Herzschmerz, Reisefreude, Schreibblockaden und kreativen Schaffensschüben. Er erzählt u. a. von Alma Mahler, Oskar Kokoschka, Thomas Mann, James Joyce, Gottfried Benn, Else Lasker-Schüler, Rainer Maria Rilke, Franz Marc und vielen, vielen anderen.
Lehrreich, aber dank seiner humorvollen Erzählweise locker und leicht kommen die unterschiedlich langen Anekdoten, die er aneinanderreiht, daher.
Wer daher schon einmal «Der letzte Satz» von Robert Seethaler oder «Ins Unbekannte» von Lukas Hartmann gelesen hat, wird sich hier wiederfinden. Ich habe das Buch nicht am Stück gelesen, sondern mir pro Tag einen Monat vorgenommen. Aber das kann natürlich jede:r anders handhaben ;-)