Carmen ist kein Mensch, der Veränderungen liebt. Als sie dann ihren Job verliert, ist sie zu einer Veränderung gezwungen und zieht widerstrebend zu ihrer Schwester nach Edinburgh. Sie soll der Buchhandlung des schrulligen Mr. McCredie wieder auf die Beine helfen. Zunächst hält Carmen das für ein Ding der Unmöglichkeit, doch sie lässt sich vom Zauber der Vorweihnachtszeit in Edinburgh einfangen, bricht aus ihrem Cocon aus und so kann man auf ein Happy End für Carmen hoffen.
Ich habe bereits den ein oder anderen Roman von Jenny Colgan gelesen. Nicht alle haben mich begeistert und so war ich gespannt, wie es mir mit dem Roman rund um die Buchhandlung in Edinburgh ergehen würde. Leider ist „Weihnachten in der kleinen Buchhandlung“ einer der Romane von Jenny Colgan, mit dem ich weniger anfangen konnte. Vor allem mit Carmen konnte ich wenig anfangen. Sich nicht auf Veränderungen zu stürzen, sondern eher verhalten zu sein, ist absolut verständlich, doch Carmen war mir am Anfang viel zu grau und zu negativ. Es war schön zu sehen, dass sie sich doch aus diesem Cocon am Ende befreien konnte und offener wird – ob das nun die Magie des Weihnachtsfestes oder einfach der Ortswechsel und die gemeinsame Zeit mit der Familie ihrer Schwester bewirkt hat, ist da im Grunde nebensächlich. Und gerade die Entwicklung der Beziehung zwischen den Schwestern ist wohl das eigentliche Thema des Romans. Die Beziehung der beiden ist seit Kindertagen von Neid, Rivalität und gegenseitiger Nichtliebe geprägt. Sofia steht im Gegensatz zu Carmen scheinbar auf der Sonnenseite des Lebens. Erfolgreich im Beruf, Mann, Kinder, Haus – sie meistert das Leben scheinbar völlig mühelos. Carmen dagegen dümpelt mehr durch en Alltag ohne wirkliches Ziel oder dem Gefühl des „bei sich seins“. Viel unterschiedlicher könnten Schwestern nicht sein. Dieser Aspekt des Romans ist spannend und gibt dem Buch eine gewisse Dynamik.
Das Thema der Buchhandlung, welches eigentlich – zumindest dem Titel nach – das zentrale Thema des Buches sein müsste, kommt mir etwas zu kurz und ist im Grunde nur der „Nebenschauplatz“ für die Geschichte der beiden Schwestern.
Für mich hat das Buch 3 Sterne verdient, leider dieses Mal für einen Jenny Colgan Roman nicht mehr. Es ist ein unterhaltsamer, flüssig und leicht geschriebener Roman, mit dem man sich eine kleine Auszeit gönnen kann. Und auch wenn es sich um den vierten Teil der „Happy Ever After“ Reihe handelt, so ist es kein Muss, die anderen Bücher gelesen zu haben, denn das Buch steht für sich und hat keinen zwingenden Bezug zu den anderen 3 Bänden.