Erst mit 35 Jahren widmete sich Cody McFadyen dem Schreiben von Psycho-Thriller. Bevor er schrieb, arbeitete er als Sozialarbeiter und war unter anderem als Drogen- und Alkoholberater tätig.
“Der Menschenmacher” von Cody McFadyen handelt von David und seinen Adoptivgeschwistern Allison und Charlie. Diese wurden von einem Mann namens Bob Gray, den sie „Vater“ nennen, adoptiert. Des “Vaters” Ziel ist es, aus den Kindern sogenannte „Übermenschen“ zu machen. Die Kinder werden nach äusserst strengen, religiösen Regeln erzogen. Bereits beim kleinsten “Fehler” werden die jungen Menschen hart bestraft und gezwungen, ihre begangenen Fehler einzugestehen. Dafür ist dem „Vater“ jedes Mittel recht. Sei es, dass er die Kinder mit dem blossen Gürtel blutig schlägt oder sie aus heiterem Himmel anspringt, um sie mit seinen Zähnen blutig zu beissen. Dass die Kinder eingeschlossen in Bob Grays Haus leben müssen, ist auch Teil des kranken und bösartigen Plan des Mannes. Zeitweise werden die Kinder auch mit einer Spritze betäubt. Die Gründe für diese Tat werden die Kinder erst sehr viel später erfahren. Es gibt auch ein Zimmer im Haus, dass die Kinder auf keinen Fall betreten dürfen, bis eines Tages die Tür zum mysteriösen Zimmer unverhofft offen steht.
Die Kinder erfahren nach und nach immer mehr über Bob Grays Taten und müssen dabei Schreckliches erfahren. Zwanzig Jahre später erhält David einen Umschlag. Die Botschaft kann nur bedeuten, dass „Vater“ noch am Leben ist. Den drei Geschwistern bleibt nur ein Weg: Vater suchen und töten.
Die Psychothriller-Geschichte ist ganz deutlich nur für ein dafür geeignetes Publikum gedacht. Folterungen, Psycho-Spiele und Kinderschändung rücken von Anfang an in den Vordergrund und ziehen sich nicht mehr zurück. Ich kann nicht nachvollziehen, was einen Menschen zu solch grausamen Taten antreiben könnte. Der Autor begründet die Taten von Bob Gray damit, dass auch er von seiner Mutter gezüchtigt worden ist. Wenn man bedenkt, dass im realen Leben ein junger Mann schwer bewaffnet auf eine Urlaubsinsel voller Kinder fährt, mit dem einzigen Ziel, so viele zu töten wie möglich, so fragt man sich doch ernsthaft, was Menschen zu solchen Taten antreibt. Leider erfährt man die wahren Gründe nicht immer, weil es für gewisse Taten wohl einfach keine rationalen Erklärungen gibt. Somit kann ich nur sagen, dass Cody McFadyen einen guten Weg gewählt hat, die Protagonisten und deren Beweggründe in “Die Menschenmacher” zu beschreiben.
Vielleicht sollte man bei diesem Thriller sogar eine Altersempfehlung vorne drauf drucken….