Der sehr spezielle Schreibstil von “Die Erfindung des Ungehorsams” im Flattersatz hat mich begeistert und erhöht das Lesetempo enorm. Im Fokus stehen drei Frauen, Ling, Ada und Iris, welche anscheinend nichts miteinander verbindet. Iris lebt in einem Penthouse und erzählt ihren Besuchern, Godwin und Wollstone (die Namen bergen eine super Anekdote zu Frankenstein…), Geschichten. Ling arbeitet in einer Sexpuppenfabrik und hat offensichtlich Probleme mit Änderungen in ihrem Alltag und Ada ist eine bereits tote historische Persönlichkeit welche als die erste Programmiererin gilt. Die drei Frauen begegnen sich nie, aber alle umtreibt die Suche nach ihrer Herkunft und Identität.
Das Buch verläuft nicht geradlinig und als Leser muss man selber zwischen den Zeilen lesen um zumindest Ansatzweise zwischen “natürlichem” und “künstlichem” zu unterscheiden. Dies macht es aber äusserst spannend und liess mich über die bereits heute sehr digitalisierte Welt nachdenken und was die Zukunft diesbezüglich bringen mag bzw. ob wir das überhaupt wollen können?