„Das kleine Bücherdorf - Winterglitzern“ von Katharina Herzog hat mich schon beim Titel erwischt. Ein Bücherdorf, welche Leseratte wie ich möchte da nicht hin? Bücherdorf und Weihnachten ist eine noch bessere Kombination. Der Titel hat nicht zu viel versprochen. Vicky, die Protagonistin, ist eine junge Kunsthändlerin, die bei ihrem arbeitswütigen Vater in dessen berühmten Auktionshaus in München arbeitet. Durch einen Zufall gerät ein Brief eines kleinen Jungen aus Schottland in ihre Hände, den er an seine verstorbene Mutter geschrieben hat. Auf dem Bild ist eine wertvolle Ausgabe von Alice im Wunderland zu sehen. Um für das Auktionshaus an dieses Buch zu gelangen, reist Vicky nach Swinton-on-Sea in Schottland, wo der kleine Junge zusammen mit seinem Vater, einem Bücherantiquar, lebt.
Natürlich kann man sich bereits denken, was passiert. Nichtsdestotrotz hat mich die Geschichte in ihren Bann gezogen. Vicky, aber auch alle anderen Charaktere, werden sehr gut beschrieben, man kann sich vor allem in Vicky gut hineinversetzen, ihre Motive werden im Laufe der Geschichte gut deutlich und ich konnte mich mit ihr identifizieren. Das Bücherdorf im Weihnachtsglanz hat eine besondere Anziehung, am liebsten hätte ich mich sofort ins Flugzeug gesetzt und wäre selbst hingeflogen.
Am Ende erkennt Vicky, dass es nicht immer die Ziele sind, die man zu erreichen wollen glaubt, die es auch wert sind, erreicht zu werden. Das Zitat aus Alice im Wunderland fasst dies schön zusammen: “Würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?" - “Das hängt zum großen Teil davon ab, wohin du möchtest”, sagte die Katze.
Fazit: definitiv eine Leseempfehlung für einen gemütlichen Sonntag im Advent! Ich freue mich schon auf den zweiten Teil im Frühling und bin gespannt, wie es weitergeht in Swinton-on-Sea.