Schon lange war ich nicht mehr so hin und hergerissen beim Lesen eines Buchs. Es ist sehr spannend geschrieben und liest sich flüssig, aber die vielen, sehr schlimmen Schicksale lassen einen nachdenklich zurück und man braucht etwas Zeit, um die Informationen zu verarbeiten. Was mir im Buch gefehlt hat, sind Emotionen und vor allem Liebe. Man fiebert, fühlt oder leidet nie mit den Personen mit, sondern liest es als Aussenstehender wie ein Bericht. Der Roman ist komplex aufgebaut, enthält viele Einschübe, wahre Berichte und mehrere Erzählstränge, so dass man sich konzentrieren muss, um nicht zu verpassen, wie sich die Kreise schliessen. Einerseits natürlich geografisch mit Marians Flügen, andererseits auch die Handlungsstränge und wie die Leben der Personen zusammenhängen. Es lohnt sich, bis zum Schluss zu lesen, da schliessen sich nochmals einige unerwartete Kreise…