Der Kinderbuchklassiker besitzt für mich noch immer Gültigkeit. Es beginnt mit einer Beerdigung: die Mutter Brankos wird beerdigt, er ist 12 Jahre alt. Für ihn beginnt eine Odyssee, sein Vater, ein fahrender Geiger, ist nicht da, er soll zu einer Tante gehen, die ihn aber nicht will. Als ihm vorgeworfen wird, gestohlen zu haben, sperrt man ihn ein - und befreit wird er durch Zora, die ihn in ihre Bande aufnimmt, eine Bande, die von den braven Bürgern der Stadt nicht gerne gesehen wird. Um die Kinder kümmern will sich aber auch niemand (zumindest vorerst). Ihre mehr oder weniger bösen Streiche und ihre Diebstähle (Essen! sie haben Hunger!) werden verurteilt. Nach den Gründen fragt aus Bequemlichkeit keiner.
Was diese Kinder verzweifelt versuchen ist: gemeinsam zu überleben. Ein Zuhause zu haben, einen Platz zu finden. Die Verurteilung der Kinder durch eine Gesellschaft, die blind ist für ihre eigenen Fehler, führt er meisterhaft vor.
Ich weiss nicht, wie oft ich es schon gelesen habe - es ist ein tolles Buch! Mal ganz abgesehen davon, dass es eines der älteren Jugendbücher ist, welches ein starkes Mädchen ins Zentrum stellt. Davon brauchen wir mehr.