Schade, dass es das Buch nicht mehr in seiner Erstausgaben-Form gibt: es hatte enien farbigen Schnitt und zwar in tiefschwarz. Mann, war das schick - und Mann, hat das gut zum Inhalt gepasst!
Im Zentrum steht ein junger Clubbesitzer in Hamburg, wir lernen ihn am letzten Tag des Jahres kennen, vor der ultimativen Sylvestersause, der letzten, allerdletzten, denn: das Gebäude soll abgerissen werde. Unser Held weiss aber, dass gleich auch noch was anderes saust: sein Leben nämlich, und zwar ihm um die Ohren. Es geht um Schulden, die nicht zurückgezahlt werden können, Abhängigkeiten, ein bisschen Kleinkriminalität.
Natürlich gibt es da keine grossaritge Handlung, aber Hanekamp beobachtet scharf, er reflektiert und ordnet es für uns ein. Ich habe wahnsinnig viel erfahren, diese Perspektive hatte ich weder in echt noch in der Literatur. Und er kann schreiben! Als “dreckiger kleiner Kiezroman” wurde das Buch bezeichnet, was als Kompliment gemeint sollte. Ich habe den tragikomischen Roman, der einem Rausch gleicht, sehr gerne gelesen.