Nachdem ich das Buch zu Ende gelesen habe, nun auch mein Fazit:
Den lebhaften Schreibstil fand ich schon zu Beginn toll und so ging es auch in den weiteren Teilen weiter. Die Situationen konnte ich mir sehr gut vorstellen. Das hat dann auch dazu geführt, dass mich das Buch “gefesselt” hat, auch wenn das nicht wirklich durch die Spannung bedingt war. Die Situationen, in denen sich die verschiedenen Personen treffen, sind nicht zu komplex und lassen einem auch genug Raum, die Geschichte einzuordnen.
Was die Bezeichnung “Thriller” betrifft, bin ich ein wenig zwiegespalten. Das Buch ist nicht ein Thriller, wie man ihn sich vorstellt, Spannung vom Anfang zum Ende. Die Spannung, falls es denn überhaupt eine gibt, wächst langsam und ist am Ende auch relativ kurz. Bis zu dem Moment, an welchem man sich des Mörders bewusst wird, wird eigentlich nie wirkliche Spannung aufgebaut. Klar, die eine oder andere Ahnung hat man, auf die eine oder andere Fährte wird man gelockt. Aber es sind immer nur Anspielungen. Den Mörder hätte ich übrigens so nicht erwartet, muss ich zugeben. Das hat Ruth Ware schlau gelöst.
Das Ende ist in meinen Augen ein wenig unglaubwürdig oder zu James-Bond-gemäss. Ich glaube, dieser Gedanke geht Hannah ja im Buch auch durch den Kopf. Aber naja, seis drum, unterhalten tut es ja gut.
Mit der Hauptperson im Buch, Hannah, kann man sich nur schwer identifizieren. Ihre persönlichen Befindlichkeiten nehmen viel zu viel Raum ein und nerven am Schluss einfach nur. Auch habe ich nicht verstanden, weshalb sie von ihrem Mann, Will, davonläuft. Diese Situation erschien mir sehr bizarr und diente wohl einfach dazu, dem nächsten Handlungsschritt überhaupt erst eine Grundlage zu geben. Realistisch ist das aber nicht und mich hat das sehr gestört. Will wurde recht eindimensional dargestellt und spielte keine grosse aktive Rolle in der Geschichte.
Alles in allem habe ich das Buch gerne gelesen, um einen wirklich spannenden Thriller handelt es sich aber nicht.