Da der Titel hier im BC und OF nicht erhältlich - aber doch empfehlenswert ist - halte ich mich an den Rat von @CommunityAdmin und schreibe hier eine kleine Rezension - um die eine oder den andern gluschtig zu machen!
📕📗📘📙📚 - das wär also meine Bewertung 😉.
Die kurzen Erzählungen in dem Bändchen Die blauen Flügel von Peter Weibel kreisen um Abbrüche und Abgründe, um Verlust, Tod - und das Zurückbleiben. Es ist eine behutsame Sprache mit einem poetischen Blick auf eine unverrückbare Realität - die sich vielleicht gerade wegen dieses Blickes (ver)wandelt.
Das spezielle jedoch ist, dass kaum eine Geschichte wirklich endet - sie ist fertig, bevor sie fertig ist… Aufgeworfene Fragen werden nicht beantwortet, Sehnsüchte kommen nicht an, das Verstörende bleibt unaufgelöst… Es sind Geschichten zum ‘Aushalten’ - und das im ‘Innehalten’.
Zudem scheint mir, dass das wesentliche der Aussage eben nicht im Schluss liegt - sondern in den Text- und Wortperlen, denen man ‘unterwegs’ begegnet - sie sind auch das Licht, durch das sich die Geschichte erhellt - oder einen persönlich erfühlten Schluss ermöglicht.
Weibel verknüpft die eine oder andere kleine ‘provinzielle’ Geschichte mit einem Stück ’Weltgeschichte, sei’s Fukushima oder das Grubenunglück in Lateinamerika. - Auch wenn das kleine/persönliche Unglück oft (medial) unbesehen geschieht, es ist ebenso eingebettet in das ganze der Welt - und es mag mitunter betrübend sein, dass die Menschen bei den grossen Katastrophen die Luft anhalten - die kleinen übersehen - und die Welt bei beidem nicht ins Trudeln gerät…
Ja, das Büchlein macht nachdenklich… Poesie am Abgrund - die Stille erzeugt.