Unerwartet sanft. Obwohl sanft nicht das richtige Wort ist. Was ich meine, ist: nicht so grob, wie erwartet. Es ist eine kurze Geschichte, die teilweise aber schwerer wiegt als 500 Seiten im Hardcover.
Der Ton und die Charaktere des Buchs haben mir sehr gut gefallen. Diese Männer verbindet keine Freundschaft, es ist mehr, als hätte der Krieg sie irgendwie aneinandergenäht, und weil sie jetzt schon alle da sind, können sie sich auch um einander kümmern. Dieses Für-einander-da-Sein war schön zu lesen. Natürlich gibt es auch heftige Stellen; der Ton ist roh, die Realität hart. Der Mix von beiden, zusammen mit der eher einfachen Sprache, den pragmatischen Gedanken des Hauptcharakters und der doch eher kurzen Länge des Buchs, machten es zu einer runden, eindrücklichen Erzählung.
Die Zeitsprünge sind manchmal sehr abrupt, ebenso die Wechsel der Erzählprespektiven, was beim Lesen etwas verwirrend sein konnte.
Mir hat das Buch einen Einblick in einen Teil der Geschichte gewährt, von dem ich wenig bis gar nichts wusste. Kann ich empfehlen.