Wer Tellier bereits kennt, wird wohl weniger überrascht sein über seinen Stil. Für mich war es das erste Buch dieses Schriftstellers. Ich musste mich zuerst an seinen Schreibstil gewöhnen. Statt Namen verwendet er für die Protagonisten die Bezeichnung “Held” und “Heldin”, was mir aber gut gefallen hat und gut zum Stil passt. Die relativ kurze Geschichte ist eigentlich banal: Ein verliebter Mann reist seiner Liebe von Paris in die schottischen Highlands nach. Wobei die Natur ihrer Beziehung nie ganz klar ist und Fragen aufwirft. Die Vorgeschichte kennt man nicht, was Platz für die eigene Fantasie lässt. Wie lange dauert ihre Beziehung schon? Was empfindet sie für Ihn? Sie ist auf jeden Fall nicht sehr erfreut Ihn in den Highlands zu sehen und ist froh, ihn möglichst schnell wieder in einem Flugzeug zurück nach Paris zu wissen. Hält sie ihn hin? Will sie die Beziehung fortführen? Was erwartet er von der Beziehung? Ist es Liebe oder Verliebtheit? Er scheint dem Titel des Buches auf jeden Fall gerecht zu werden und sich schnell zu verlieben, wobei ihn die Zurückweisung der “Heldin” noch zusätzlich zu motivieren scheint. Wer sich aufgrund des Titels einen klassischen Liebesroman mit Happy End, oder auch nicht, vorstellt, ist mit diesem Buch schlecht bedient. Es lässt viel Spielraum für die eigene Fantasie und es ist zum grossen Teil der Schreibstil, der dieses Buch ausmacht. Aufmerksam und einfühlsam gibt er den banalsten Situationen etwas Magisches. Wer die schöne Sprache mag, kommt mit diesem Buch auf die Rechnung. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, von der anfänglichen Irritation über den Schreibstil war am Schluss nichts mehr zu spüren, im Gegenteil, ich genoss das Buch bis zur letzten Seite. Fazit: Die etwas andere Liebesgeschichte