Slawomir Rawicz Der lange Weg - Meine Flucht aus dem Gulag
Dieses Buch hatte ich nun mindestens 10 Jahre ungelesen auf meinem SUB. Obwohl ich Bücher sehr selten so lange ungelesen stehen lasse, hat der Moment und die Stimmung einfach nie gepasst für dieses Buch. Die Geschichte wurde 2010 verfilmt, da es sich anscheinend um eine wahre Begebenheit handelt, aber auch den Film habe ich nie gesehen. Im Rahmen der November-Challenge wurde es nun also Zeit.
Fazit: Eine sehr interessante Geschichte über eine unglaubliche Flucht. Slawomir Rawicz ist ein polnischer Leutnant und wird 1939 in der Sowjetunion zu 25 Jahren Straflager (Gulag) verurteilt. Im Gulag in Sibirien sucht er sechs Mitgefangene und sie flüchten gemeinsam im Frühjahr 1941. Die Strecke beträgt insgesamt unglaubliche 5000 Kilometer und führt durch die Wüste Gobi, Tibet und den Himalaya. Im Frühsommer 1942 erreichen sie Indien und sind endlich in Sicherheit. Slawomir Rawicz entschliesst sich 1956 auf Anraten eines Therapeuten zur Verarbeitung seine Erlebnisse zu notieren. Er schildert sie in Gesprächen dem englischen Autor Ronald Downing. Leider ist die Geschichte nicht belegt und die Identität seiner Fluchtkumpanen unbekannt. Die Geschichte ist jedoch sehr spannend, eindrücklich und für mich glaubhaft zu Lesen. Einzig der letzte Teil, wo sich die Gruppe im Himalaya befindet und mit einer extrem schlechten Ausrüstung die hohen Gipfel des Himalaya-Gebirges überwindet, wirkt etwas abenteuerlich. Als die Gruppe dann auch noch zwei Schneemenschen oder Yetis zu begegnen scheint, wird die Geschichte etwas bizarr. Trotzdem eine sehr interessante und lesenswerte Geschichte. Falls diese auch nur ansatzweise wahr ist, so zeigt sie sehr deutlich wie Menschen mit grosser Willenskraft und gegenseitiger Unterstützung riesige Hindernisse überwinden können.