Nach einem kurzen Prolog erzählt Jordan in vier grossen Blöcken die Geschichte der Gerlindis von Falkenburg. In den Minnedienst eingeführt und als künftige Burgherrin am Hofe Aliénor von Aquitanien erzogen, wird sie bereits als junge Frau von 25 Jahren aus ‘gesellschaftsstrategischen’ Gründen mit dem Erben der Burg zu Lauenstein vermählt. Der künftige Burgherr Dietrich von Ornemünde zu Lauenstein ist jedoch 11 Jahre jünger als seine Braut und steht unter Vormundschaft, da sein Vater erst kürzlich verstorben ist. Gerlin zieht in die Burg ein, mitten in die Intrigen der Stiefmutter und des Oheims. Bald wird der künftige Gatte Dietrich zum Ritter geschlagen, die Ehe gestiftet und ebenso vom nötigen ‘Erfolg’ gekrönt. Gerlin gebiert einen Sohn. Was die Stellung des Lehensherrn befestigen hätte sollen, gibt nur wenig Zeit zum Aufatmen.
Das Glück ist von kurzer Dauer. Zum einen stirbt der Gatte, zum andern überschlagen sich die Ereignisse. Gerlin flüchtet.
Der Hauptteil des Romanes nimmt die Schilderung dieser waghalsigen Flucht ein. Das Versteckspiel mit den Verfolgern und den Umständen. Manch brenzlige Situation in Form von Kampf, Entführung… ist zu überstehen - doch immer wieder kann sich der kleine Trupp retten… Letztendlich kommen nicht alle mit dem Leben davon…
Das ‘Happy-End’ der Geschichte ist mehr ein End, denn ein ‘Happy’. Dieses muss sich erst noch entfalten! Kein Wunder bei allem, was geschehen ist und allem, was die Beteiligten durchgemacht haben!
Jordan gibt ein sehr anschauliches Bild einer untergegangenen Zeit - ihrer Sitten, Kämpfe und Intrigen. Neben historisch verbürgten Personen (etwa König Philipp von Frankreich, Richard Löwenherz…) ist vieles fiktiv, doch einer möglichen Realität entlang erzählt. Eine packende Erzählung!