“Vor aller Augen” ist etwas, das ich normalerweise nicht unbedingt lesen würde, aber ich bin froh, dass ich es doch getan habe.
In diesen Kurzgeschichten lernt man die Frauen auf berühmten Gemälden kennen. Martina Clavadetscher schafft dies auf ganz besondere Weise, mal lyrisch, mal im Dialog, immer anders, aber den passenden Ton findet sie immer. Ich finde es faszienierend, wie sie so wandelbar schreibt und doch ihren Stil beibehält.
Aber nicht nur spannende Geschichten findet man hier, man lernt auch was über das Leben der Damen, wie diese gelebt und welche interessanten Dinge sie erlebt haben - teilweise tatsächlich, teilweise fiktiv. Dies tut dem Inhalt aber nichts ab, wie ich finde. Ich zumindest habe mir schon öfters Gedanken dazu gemacht, wie bestimmte Menschen wohl so gelebt haben. Und diese Geschichten geben uns einen wunderbaren Einblick!
Zu jeder Geschichte hat man auch das Gemälde dazu, sodass man sich diese ganz genau anschauen kann und immer wieder zurück blättern kann. So ging es mir zumindest, immer wieder habe ich Details gesucht, die manchmal in den Texten erwähnt wurden.
Ich persönlich lese so gut wie nie lyrische Texte, es fiel mir da etwas schwerer, denen zu folgen. Fand es aber nicht schlimm, diese dann einfach ein zweites Mal zu lesen. 😉