Wenn jemand einen Autor als das japanische Pendant zu Agatha Christi anpreist gibt es zwei Möglichkeiten für den Leser:
Du wirst masslos enttäuscht und fragst Dich wer hier was gelesen hat, oder
man amüsiert sich mit einem fantastischen Krimi.
Letzteres ist hier der Fall bei Die rätselhaften Honjin Morde von Seishi Yokomizo.
Ein handwerklich mehr als solider locked-room Fall, trifft die japanische Kultur der 1930er Jahre und einen zerzausten, aber genialen Ermittler. Ich habe den Auftakt Fall von Kosuke Kindaichi verschlungen. Nachdem ich die erste Seite aufgeschlagen hatte, konnte ich mich nicht mehr aufhalten und las, las, las. Zum Glück in dem Wissen, dass es noch mehr als genug Bände gibt, die nur darauf warten übersetzt zu werden.
Der Leser muss jedoch auch offen sein für diesen speziellen Stil der vielleicht heute ein wenig altmodisch wirkt. Wer aber wie ich ein wenig in den 50er und 60ern hängen geblieben ist und dieser Zeit liebt wird begeistert sein. Ich befürchte ich habe meine neu Krimi-Leidenschaft gefunden und eine Serie, die ich Buch für Buch verschlingen, sammeln und empfehlen werde.
Für mich aber wunderbar funktioniert hat. Ich bin einfach begeistert und fand dieses Buch wirklich genial.