Zum Glück habe ich diese Lektüre doch noch aus dem Bibliotheksregal gezogen. Da der Vater die Familie früh verlässt, wächst Isabel unter dem Patriarchat ihres Grossvaters heran. Sie vergleicht sich schon früh mit ihren Brüdern und will gleichberechtigt behandelt werden. Grossvater und Mutter ermahnen sie, sich den Konventionen anzupassen. Als Leserin wurde ich jedoch den Gedanken nicht los, dass die beiden trotz allem stolz auf die starke, rebellische Isabel waren. Einstweilen sehr erfrischend, dann wieder voller tragischer Fakten schreibt Isabel Allende über den Feminismus. Mir gefällt, dass sie die Probleme beim Namen nennt, aber nicht idealistisch ausufert. Nebst dem Thema Feminismus hat mich ihr ehrliches Statement für ein positives Älterwerden inspiriert.