Grün legt hier ein wunderbares Büchlein vor, in dem er der ‘Tiefen-Qualität’ der Musik nachspürt - und konkrete Anregungen gibt, WIE Musik MEHR sein kann, als ‘harmlose Berieselung’. Er zeigt Möglichkeiten auf, wie wir uns vermittels Musik auf einen Weg von Heilung und Verwandlung begeben können - aber auch, wie uns Musik Trost und Hilfe sein kann.
Manches tönt ein bisschen gar einfach… als ob eine Play-Taste genügt, um wegzupusten, was uns grad belastet… Aber Grün geht es eher darum, eine Tür zu öffnen und Mut zu machen, sich durch die Musik ‘beflügeln’ zu lassen.
Dabei wählt er konkrete Stücke verschiedenster Epochen aus, schwerpunktmässig Bach’s Kantaten, aber auch Hadyn, Mozart und Schubert kommen zu Worte, Instrumental- wie Chormusik, daneben andere Komponisten (leider wieder einmal mehr keine Frauen…), dazu aus unserer Zeit Mey und Wecker, oder aus seinem eigenen Lebensumfeld gregorianische Choräle.
Er leuchtet die Klangräume ebenso aus, wie die Tonarten in ihrer Aussagequalität oder den Weg, den die Musik in ihrem musikalischen Auf und Ab beschreitet - und uns genau damit ebenso auf einen Weg mitnimmt.
So schreibt er etwa überzeugt und überzeugend: Die Musik hat immer auch eine therapeutische Aufgabe. In ihr soll die heilende Kraft Gottes im Menschen wirken und seine Wunden heilen.
Es ist ein ermutigendes Buch - wo ich kein Licht mehr sehe - werde ich künftig einen Klang hören! - Die im Text angeführten Musik-Beispiele werden am Schluss gelistet - so dass man schon einmal eine Auswahl hat. Grün macht aber ebenso Mut, die eigenen, hilfreichen Klänge zu finden.