Der Roman hat mich etwas ratlos gemacht. Das Motiv ist alt und doch neue erzählt: alter Mann (reich) macht junger Frau ein unmoralisches Angebot. Das Angebot ist so hoch (zumindest in den Fünfzigern, in denen der Roman spielt), dass sie überhaupt nicht auf die Idee kommt, eine Frage nach Moral zu stellen – so erstaunt ist sie ob der grossen Summe. Sie lebt eigentlich in einer glücklichen Beziehung – einer insofern modernen Beziehung, als dass sie zu einem guten Teil von Unverbindlichkeit geprägt ist. Sie lässt sich auf das Angebot des älteren Mannes ein, ohne dazu gedrängt zu werden. Das war für mich als Leserin nicht nur interessant, sondern in gewisser Hinsicht beklemmend. Was nun geschieht, ist beinahe chirurgisch: die Liebe, die verloren wird, wird seziert. Der Schreibstil des Autos Autors war leider nicht ganz mein Fall. Er erzählt auf kühle Art – was ich normalerweise mag, womit ist hier aber nicht klar gekommen bin. Das Buch ist deshalb auf meinem „zu verschenken“ – Stapel gelandet.