Was tun, wenn nichts wirklich gut läuft im Leben? Wie reagieren, wenn sich selbst das süsse Nichts des Todes als Schein entpuppt?
Genau dieses Erlebnis macht die Protagonistin in THE MIDNIGHT LIBRARY von Matt Haig. Voller Frust, Trauer und Sinnentleertheit wagt sie den letzten Schritt - sie bringt sich um. Oder doch nicht? Anstatt ins süsse Nichts, die Hölle oder das Paradies wird sie in ein Universum katapultiert, das metaphorisch als Bibliothek dargestellt wird. Dort öffnet sie nach und nach die Bücher, welche sie interessant findet, und durchlebt wie auf einer Achterbahnfahrt durchs Lebensall ein mögliches Leben nach dem anderen. Sie merkt, dass sie eine zweite Chance erhält den Sinn ihres Daseins zu erkunden.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten in die Geschichte zu finden, nicht zuletzt weil ich Haig verurteilte die Idee von Thierry Cohen gestohlen zu haben, wurde ich plötzlich dennoch hineingesogen. Der Grund dafür? Ich begann mir Zitate herauszuschreiben, das ist normalerweise ein sehr gutes Zeichen, dass ich die Lektüre wertvoll finde jetzt und auch nach Abschluss der Reise durch das Buch.
Tatsächlich ist die zentrale Botschaft des Buches eine sehr Interessante und sie unterscheidet sich auch von jener in “J’aurais préféré vivre” von Cohen. Diese verrate ich hier aber nicht.