Die Schwedin Anna Jansson gehört als Autorin der Krimireihe Maria Wern, Kripo Gotland zu den erfolgreichsten Schriftstellerinnen ihres Landes. Maria Wern kannte ich bisher nur aus dem TV. Mit Leichenschilf startet Jansson nun eine neue Krimi-/Thrillerreihe mit dem abgründigen Ermittler Kristoffer Bark. Dieser löst im schwedischen Örebro Cold Cases, was ein wenig an Jussi Adler Olsens Carl Mørck und sein Sonderdezernat Q erinnert.
Ich brauchte etwas länger um in die Geschichte reinzukommen, da die Protagonisten teilweise ziemlich tiefe Abgründe in ihrem Privatleben aufweisen. Dies unterbricht zu Beginn immer wieder die Handlung, erzeugt aber gleichzeitig auch eine düstere, trostlose Stimmung. Die Suche nach seiner verschwundenen Tochter Vera umtreibt Kristoffer Bark verständlicherweise auch nach fünf Jahren, scheint aber auch sein Hauptantrieb für seine hartnäckige und unermüdliche Arbeit zu sein. Im Mittelteil nimmt die Handlung zunehmend an Fahrt auf und das Buch wurde für mich zum absoluten Pageturner. Der Schlussteil bzw. die Auflösung des Falls ist nicht vorhersehbar und hat mich persönlich sogar extrem überrascht. Meine Intuition und mein Bauchgefühl haben sich von der Autorin in die Irre führen lassen. Das Buch weist somit einen tollen Spannungsbogen auf und im Laufe der Geschichte wird einem der zuerst etwas hölzern wirkende Kristoffer Bark sogar noch richtig sympathisch.
Die optische Gestaltung des Covers ist sensationell. Es weist einen Überraschungseffekt auf, der bei mir bereits eine etwas mystische Stimmung erzeugte. Ich möchte nicht zu viel verraten, deshalb keine weiteren Details dazu. Aber bei diesem Buch lohnt es sich auf jeden Fall die physische Ausgabe zu wählen.
Für mich ein gelungener Auftakt in eine neue Reihe und ich freue mich bereits auf die Erscheinung vom nächsten Band Witwenwald im November 2022.