Stockholm Ende des 18. Jahrhunderts…
Nach dem Ermittlungserfolg des Vorjahres fällt Cardell in ein Loch. Zudem muss er sich von seinem kurzzeitigen Partner Cecil Winge verabschieden, der seiner Krankheit zuletzt erlag.
Und dann kommt eine Chance, etwas, was seine Geister wiederbelebt. Ein ungewöhnlicher Mord in einer Hochzeitsnacht. Und eine Erklärung, die nicht dazu passt.
Der Autor bedient sich erneut der Erzählweise in Teilen aus verschiedenen Perspektiven und startet nicht mit dem Ermittler, sondern mit dem Täter. Daher geht es gar nicht mehr darum, das Rätsel zu lösen, sondern einem Katz- und Mausspiel zuzuschauen.
Erneut ist die Sprache sehr bildhaft, die düsteren, schauderhaften Details über den Sklavenmarkt in St. Bartholomé erschüttern genauso wie die Darlegungen der Perversion des Täters (und noch schlimmer - die Selbstverständlichkeit der Mittäter).
Im zweiten Teil erscheint Emil und zunächst wirkt er farblos im Vergleich zu seinem verstorbenen Bruder Cecil. Vielleicht gewollt? Denn genau das ist sein Problem, nebst vielen anderen, die beim Aufgedecktwerden der Figur zunehmend Kontur und eine eigene Seele verleihen. Zudem ist auch Anna Stina wieder Teil der Geschichte, sorgsam eingefügt.
Es ist eine grausame, brutale Zeit, dunkel und erbarmungslos. Genau diese Atmosphäre bietet den perfekten Rahmen für diese Erzählung.
Nichts für schwache Gemüter, für Thrillerfans aber ein absolutes Muss. Ich werde Mickel, Emil und Anna Stina alsbald wieder besuchen - nach einer kleinen Pause, um die eindrücklichen Bilder zu verdauen.