Als das Buch für die Leserunde vorgestellt wurde, hat es mich nicht angesprochen. Dann wurde es in meinem kleinen aber feinen privaten Leseclub vorgestellt und ich habe mich der Mehrheitsentscheidung angeschlossen. Im Nachhinein war ich froh, dass ich es gelesen habe.
Elisabeth Zott ist eine Frau, welche in den 50er Jahren schon nicht bereit war sich den kulturellen Normen, dass Frauen hinter den Herd gehören und nur für die Kindererziehung da sind, unterzuordnen. Sie ist eine willensstarke Persönlichkeit und obwohl sie sich demütigen lassen muss und sogar vergewaltigt wird weil man sie brechen möchte, lässt sie sich nicht brechen und steht weiter für ihre Rechte der Gleichstellung Mann - Frau und v.a. für ihre Fachkompetenzen ein. Die sie nicht minderwärtiger machen, nur weil sie eine Frau ist.
Bonnie Garmus zeigt in ihrem Roman schonungslos auf, wie es Frauen in den 50er/60er Jahren ergangen ist, unter den Fuchteln der Männer stehen zu müssen, für Minderwertig und dumm gehalten zu werden und wie sie mit allen Mitteln versuchten diese macht zu behalten. Sie zeigt aber auch auf wie es zur Frauenbewegung kommen konnte. Ein herrlicher Roman, welcher trotz seiner manchmal etwas schweren Kost, welche bei mir persönlich auch Wut entfacht hat, den Humor nicht zu kurz kommen lässt.