Danny und Maeve wachsen im prachtvollen Hollländerhaus in den 1950er Jahren auf. Die Mutter verlässt die Familie früh und der Vater heiratet wieder eine junge Frau, die sich mehr in das Haus als in ihn verliebt hat. Danny und Maeve fühlen sich fortan nicht mehr wohl im Haus und als der Vater stirbt, werden sie von der Stiefmutter aus dem Holländerhaus geworfen. Die Bindung der Geschwister zueinander und zum Haus überdauert alle Schwierigkeiten und Jahre bis sich der Kreislauf mit einer neuen Generation schliesst.
Das Buch hat mich in seinem Fassettenreichtum sehr fasziniert. Es geht einerseits um eine Familiengeschichte, aber auch um die intensive Beziehung zwischen Geschwistern, um Paarbeziehung, die Beziehung von Eltern zu Kindern, um Selbstverwirklichung, aber auch um Verlassen werden, Verzeihen, um die gesellschaftlichen Umstände in den 1950er Jahren und aber wohl hauptschlich darum, wie das Leben in einem ständigen Fluss mit Veränderungen ist.
Die Geschichte kommt zu Beginn eigentlich eher etwas unspektakulär daher und hat mich dann immer mehr in Ihren Bann gezogen. Danny erzählt aus der ich-Perspektive. Dabei bewegt er sich sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit und wirft immer wieder einen Blick in die Zukunft. Die Verbindung dieser Zeitachsen hat die Autorin für mich meisterhaft bewältigt. Die Sprache liest sich sehr gut, die Spannung baut sich immer wieder sachte auf, um dann wieder gelöst zu werden bis zum nächsten Ereignis im Leben der Geschwister.
Die Pulitzerpreis Nominierung ist meiner Ansicht nach absolut gerechtfertigt. Ich habe das Buch sehr genossen und das Ende mit Bedauern entgegengenommen. Ich kann es allen empfehlen, die Familiengeschichten und psychologisch sehr gut gezeichnete Figuren mögen.